Nachbericht zu “Care and Mobility Innovation meets digitalHUB Aachen – CROSS Edition”

Wie Startups, Unternehmen und Institutionen cross-innovativ die Zukunft gestalten

Auf der „Care and Mobility Innovation meets digitalHUB Aachen – CROSS Edition“ am 26. Mai, live übertragen aus der digitalCHURCH, kamen rund 70 Vertreter:innen von Startups und Mittelstand aus der Mobilitäts- und HealthCare-Branche digital zusammen, um über Ideen, Herausforderungen und Innovationspotenziale zu sprechen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie der Gesundheitssektor und die Mobilitätsbranche cross-innovativ voneinander profitieren können.

Vorstellung des EU-Projektes „Care and Mobility Innovation“

Nach der Begrüßung durch den Moderator Robert Esser stellten die Vertreterinnen des Projektteams – Dr. Miriam Zeichner vom digitalHUB Aachen, Catharina Gottschalk, Stadt Aachen und Dörte Krebs, Region Aachen Zweckverband, das EU-Projektes „Care and Mobility Innovation – In Zukunft gut versorgt und intelligent mobil“ gemeinsam vor. Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, um gut versorgt und intelligent mobil am Innovationsstandort Region Aachen zu leben und gemeinsam digitale Lösungen in die Gesundheitsversorgung und die Mobilität der Zukunft zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind cross-innovative Ansätze und das Mitwirken von innovativen Startups und Unternehmen der Region gefragt. Darum bringt das Projektteam die Akteure beider Branchen auf Events wie diesem zusammen und vernetzt sie darüber hinaus auch digital auf einer Plattform für Innovationspartnerschaften.

Moderator Robert Esser mit den Vertreterinnnen des Projektteams – Dörte Krebs, Region Aachen Zweckverband; Catharina Gottschalk, Stadt Aachen und Dr. Miriam Zeichner vom digitalHUB Aachen

Innovationen entstehen an den Schnittstellen

Nach dem Begrüßungstalk mit den Projektvertreterinnen stand Dr. Frank Hees, Stellvertretender Direktor des Lehrstuhls für Informationsmanagement im Maschinenbau (IMA) mit einem Impulsvortrag zum Thema Cross Innovation auf der Bühne. Anhand mehrerer Beispiele zeigte er auf, dass Innovationen in unserer zunehmend komplexen, dynamischen Welt meist an Schnittstellen von Disziplinen und Branchen entstehen. Er motivierte die Teilnehmer:innen dazu, Digitalisierung und Cross-Innovationen im Bereich Mobility und Care voranzutreiben.

Dr. Frank Hees, Stellvertretender Direktor des Lehrstuhls für Informationsmanagement im Maschinenbau (IMA)

Startup Pitches

In der darauffolgenden Startup Pitch Session präsentierten Gernot Sümmermann von Autak und Yannic Schwarz von RydeUp ihre Innovationen, die an den Schnittstellen von Gesundheitswesen und Mobilität angesiedelt sind. Autak entwickelt einen Rollstuhl, der mittels expandierender Speichen Treppenstufen überwinden kann. Um seine Innovation an den Start zu bringen, ist das Social Startup auf der Suche nach Partnern wie beispielsweise Pflegeheimen, die über Herausforderungen und Bedarfe sprechen möchten, sowie nach Unternehmen, die das Startup mit Hardware oder finanziellen Mitteln unterstützen möchten.
Das Aachener Startup RydeUp hat eine App entwickelt, dass die Nutzer:innen mit einem Belohnungssystem mit Gutscheinen zum Fahrradfahren motiviert. Damit möchte das Startup Menschen für nachhaltige Mobilität und gesunde Fortbewegung begeistern. Die App kommt bereits bei der städtischen Aktion „Aachen erradlen“ zum Einsatz. Zukünftig plant das Startup auch verstärkt mit Unternehmen zu kooperieren, die die Gesundheit ihrer Mitarbeiter;innen fördern möchten.

Yannic Schwarz, RydeUp

Die Pitches von Mittelstand & Institutionen

Die Mittelstand-Pitch-Session wurde von Michael Krieger vom Unternehmen umlaut eröffnet, der Konzepte für In-Car Healthcare mittels Sensorik präsentierte. Szenarien wären beispielsweise Messungen von Gesundheitsdaten der Fahrenden, wie Herzfrequenz, Gewicht etc. Aktuell sucht das Unternehmen nach Technologie- und Kollaborationspartnern.

Michael Krieger, umlaut

Die Lebenshilfe Aachen formulierte in ihrem Pitch einen ganz konkreten Bedarf: Ein zentrales Anliegen der Lebenshilfe ist es, Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen mehr Teilhabe zu ermöglichen, so zum Beispiel im Bereich der städtischen Mobilität. Eine wichtige Innovation wäre eine digitale Hilfestellung im öffentlichen Nahverkehr, die Nutzer:innen dabei hilft, barrierefrei an ihr Ziel zu kommen. Jetzt braucht es nur noch Unternehmen oder Startups, die Interesse haben, diese Idee umzusetzen.

Elke Mingers und Andre Beckers, Lebenshilfe Aachen

Nächster Redner war Zoran Stojanovic, Geschäftsführer von ZS Unternehmen Gesundheit und MedAix Aachen. Er stellte die Technologie des Rückentrainingsgeräts MedX vor, das Funktionsanalysen und datenbasiertes gezieltes Training ermöglicht und zukünftig mit einer digitalen Plattform gekoppelt werden soll. Das Unternehmen kooperiert bereits mit Arztpraxen, Krankenhäusern, Firmen und Krankenkassen und sucht darüber hinaus noch weitere Kooperationspartner.

Zoran Stojanovic, Geschäftsführer von ZS Unternehmen Gesundheit und MedAix Aachen

Ein großes cross-innovatives Potenzial liegt in der interdisziplinären Initiative Fly4Health von der flyXdrive GmbH und Docs in Clouds TeleCare GmbH in Zusammenarbeit mit dem Institut für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen und der Sektion Medizintechnik der Uniklinik Aachen. Dr. Johanna Holsten vom Lehrstuhl und Institut für Flugsystemdynamik stellte die Initiative vor. Ziel sei es, medizinische Einsätze mit unbemannten Flugsystemen zu unterstützten. So könnten beispielsweise Vitaldatenparameter aus der Luft detektiert und damit erste Aussagen über den Gesundheitszustand von Patient:innen getroffen werden. Die Initiative ist aktuell auf der Suche Anwender:innen mit medizinischem Transportbedarf, aber auch nach Rettungskräften und technischen Partnern, die die Umsetzung begleiten oder kooperieren möchten.

Dr. Johanna Holsten vom Lehrstuhl und Institut für Flugsystemdynamik, Initiative Fly4Health von der flyXdrive GmbH und Docs in Clouds TeleCare GmbH

Als letztes stand Dr. Anne Völkel vom Voss Incubator auf der Bühne. Gegründet von der VOSS Automotive GmbH im Jahre 2019 treibt der Incubator auf dem RWTH Aachen Campus Innovationen in Form von nachhaltigen Produkt- und Servicelösungen voran, von der Ideenfindung bis zur möglichen Marktführung. Ziel des Incubators ist es, bereits heute den Grundstein für zukünftige Geschäftsbereiche zu legen. Der Voss Incubator sucht nach Expert:innen und Partnern, die sich in Innovationsprozesse in den Bereichen Green Tech & Sustainability, Internet of Things und Future Mobility einbringen möchten.
Im Anschluss an die Pitch-Sessions hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, via Wonder virtuell zu netzwerken.

Dr. Anne Völkel, Voss Incubator

Next Steps: Innovationspartnerschaften bilden

Um Cross-Innovationen in der Region zu fördern, hat das Projektteam von „Care and Mobility Innovation“ einen Aufruf gestartet, Innovationspartnerschaften zu bilden, um innovative Ideen und Lösungen für die Herausforderungen in den Leitmärkte Gesundheitswirtschaft und intelligente Mobilität zu entwickeln. Die Innovationspartnerschaften werden dabei von dem Projektteam von „Care and Mobility Innovation“ aktiv begleitet und profitieren von Förderung, Coaching und Mentoring. Mitmachen können Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesundheitsversorgung sowie Mobilitätsbetreiber, Kommunen und Startups.

Bewerbung bis zum 5. September 2021 und weitere Informationen hier.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des EU-Projektes Care and Mobility Innovation statt.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union

Zurück nach oben