Die digitale Souveränität in Europa zurückgewinnen

digitalHUB Aachen und Karlspreisstiftung setzen europäische Impulse mit der gemeinsamen Veranstaltung.

Aachen, 08.05.2018 – Ein Jahr nach seiner Wahl zum französischen Präsidenten und seiner visionären Europarede an der Sorbonne liefert Emmanuel Macron mit seinen Ideen für eine europäische Zukunft die Ausgangslage für die gestrige Diskussionsveranstaltung in der DIGITAL CHURCH in Aachen.

Mit der Veranstaltung im Rahmenprogramm des Internationalen Karlspreises zu Aachen „Europa und Digitalisierung – Chance oder Wagnis?“ setzten der digitalHUB Aachen e.V. und die Karlspreisstiftung gemeinsam mit einem hochkarätig besetzten Podium aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik starke Impulse für eine digitale und innovationsfördernde Zukunft in Europa. Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete die Podiumsdiskussion und die interaktive Fragerunde mit den rund 300 Gästen.

Dr. Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des digitalHUB Aachen e.V. und Präsident der European DIGITAL SME Alliance a.i.s.b.l., griff während seiner Einführung die tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft auf, die die digitale Transformation hervorruft. „Wir können in dieser Welt in Zukunft nur bestehen und unseren Wohlstand erhalten, wenn wir als Europäer gemeinsam agieren und die digitale Souveränität in Europa zurückgewinnen. Die Chance dazu besteht in der zweiten Welle der Digitalisierung der Wirtschaft, aber wir müssen sie jetzt ergreifen“, so Grün. Die Chance, die sich am gestrigen Abend bot, war vor allem der Dialog mit den Bürgern, führte Dr. Jürgen Linden, Vorsitzender des Karlspreisdirektoriums in seinem Grußwort aus. „Die Digitalisierung ist in unserem Alltag angekommen, doch die Menschen müssen noch die Angst vor ihr verlieren. Macron würde den heutigen Abend als Bürgerkonvent verstehen, der dabei helfen kann Digitalisierung als europäische Chance zu verstehen“, so Linden.

Die Stellschrauben für die Etablierung eines erfolgreichen europäischen digitalen Binnenmarkts müssen in Europa, im Bund und auch in den Ländern gedreht werden, verdeutlichte Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Landesminister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie in seiner Impulsrede. NRW ist mit dem aktuellen Masterplan für die Digitalisierung gut aufgestellt und bereit für Investitionen u.a. in den Breitband- und Gigabitausbau, um die digitale Zukunft zu gestalten und zu gewinnen. Damit die Vision der digitalen Zukunft überhaupt verfolgt werden kann, muss zunächst ein Aufbruch erfolgen. Für das längst vorhandene Potential der Digitalisierung lieferte der Mathematiker, Bestseller-Autor und ehemalige CTO von IBM Deutschland, Prof. Dr. Gunter Dueck, mit einem Plädoyer zahlreichen Beispiele aus der Geschäfts- und Arbeitswelt. Die Botschaft wird immer wieder deutlich: „Ran an die Digitalisierung in Europa!“

Dieser Appell zog sich auch wie ein roter Faden durch die Podiumsdiskussion, zu der neben den vorhergehenden Rednern Andera Gadeib, Vorständin des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) und CEO der Dialego AG, Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen und Vorstandsmitglied des digitalHUB Aachen sowie Prof. Dr. Malte Brettel, ebenfalls im Vorstand des Aachener digitalHUB und Prorektor der RWTH Aachen, hinzukamen. Die von Grün moderierte Diskussion sowie die Stimmen aus dem Publikum schlossen sich der Auffassung von Digitalisierung als Chance an. Neben Unternehmern, die die Digitalisierung vorantreiben, sowie Programmen aus Forschung und Entwicklung wird deutlich, dass der Arbeitsmarkt und das Bildungssystem sich in viel höherer Geschwindigkeit auf neue Herausforderungen einstellen müssen. Digitalisierung ist eine Chance für Europa, die ohne Wagnisse nicht umgesetzt werden kann.

Der Verein digitalHUB Aachen (www.aachen.digital) setzt sich für die Digitalisierung der Wirtschaft und der öffentlichen Hand der Region Aachen ein. Mitglieder sind Mittelstand, Industrie, Startups und Institutionen, welche die Ziele des Vereins unterstützen. Das Digitalisierungszentrum des digitalHUB Aachen bringt Startups und ITMittelstand (digitale „Enabler“) mit klassischem Mittelstand und Industrie als Anwender (digitale „User“) an einem Ort zusammen, um gemeinsam neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu realisieren. Unterstützt wird dies durch Region und Wissenschaft („Supporter“). So wird euregional eine „Aachen Area“ als digitales Innovationsland geschaffen. Das Digitalisierungszentrum des digitalHUB Aachen ist Teil der Initiative „Digitale Wirtschaft NRW (DWNRW)“ und eines von sechs geförderten Zentren für die digitale Wirtschaft in NRW.