Best Practice: Wie SONAH Aachen im Bereich Smart City nach vorn bringt

Aachen bezogen auf Mobilität auf Rang 3 im Smart City Index des Bitkom

Im aktuellen Smart City Index des bitkom steht Aachen deutschlandweit auf Rang 9. Ausgewertet wurden die Bereiche Verwaltung, IT- und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität und Gesellschaft. Am besten schneidet Aachen im Bereich Mobilität ab, wo es hinter Hamburg und München den dritten Platz belegt. Aus der Detailauswertung geht hervor, dass Aachen besonderes in puncto Parken und smartes Verkehrsmanagement erstklassig aufgestellt ist (100 von 100 Punkten).

Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu dürfte das Startup SONAH geleistet haben, das sich mit der Vernetzung der Infrastruktur im Bereich der urbanen Mobilität beschäftigt und seit einigen Jahren im Rahmen mehrerer Projekte eng mit der Stadt Aachen und der STAWAG kooperiert

Der Sensor von SONAH lässt sich in verschiedene Infrastrukturen integrieren und generiert unterschiedliche Metadaten, ohne dabei Bilder und Videos zu übertragen.

Städte lebenswerter machen mit smarten Sensoren

Das 2016 gegründete Startup verfügt über Produktionsstätten in Aachen und Taiwan und gilt als Innovationsführer im Bereich optischer Sensoren. SONAH entwickelt und produziert intelligente Sensoren für das urbane Parkraum-Management und Datenanalyse-Services. Im Mittelpunkt steht der entwickelte Embedded-Vision-Sensor, der sich in verschiedene Infrastrukturen integrieren lässt und der mit Hilfe der SONAH-Apps unterschiedliche Daten generieren kann. „Diese Daten veredeln wir und machen sie via Analyse-Dashboards, einer offenen Schnittstelle oder live via der Web-App einfach zugänglich“, erklärt Thomas Grimm, einer der Gründer und COO von SONAH. Weitere Applikationen wie Verkehrszählungen, Mülldetektion oder auch die Erhebung von Rückstau wurden bereits auf der Detektions-Plattform von SONAH ergänzt. Die Vision des Startups ist es, Städten dabei zu helfen, Luftverschmutzung und Parksuchverkehr zu reduzieren. Mittels der darauf basierenden Verkehrsflussoptimierung werden Städte zu einem lebenswerteren und gesünderen Ort gemacht.

SONAH Dashboard gemeinsam mit Fujitsu und Screenshot der LiveParkplatz-App aus der Friedrichstraße AC. Via SONAH API können weitere Drittsysteme mit Daten versorgt werden.

Die Gründer-Story

Der Hotspring-Gründerwettbewerb 2016 war der Startschuss für die Gründung von SONAH. Der dort erzielte erste Platz war für SONAH der Proof ihrer Gründungsidee: ein Parkplatzprognosemodell basierend auf Sensordaten. Zunächst finanzierte sich das Startup durch Kundenaufträge (u.a. Siemens, Stadt Aachen, BMW Welt in München) und Preisgelder von hochdotierte Pitch Events, ohne externes Kapital aufzunehmen. Erst im Herbst 2018 holte sich das Team strategische Business Angels hinzu. Mit einem starken Fokus auf Profitabilität sollen so zukünftig auch große Projekte trotz des kapitalintensiven Business Modells gestemmt werden.

Thomas Grimm gewinnt für SONAH den Pitch-Wettbewerb des Auto-Gipfels 2017

Thomas Grimm gewinnt für SONAH den Pitch-Wettbewerb des Auto-Gipfels 2017

Zusammenarbeit mit dem digitalHUB Aachen

2017 bezog das SONAH-Team, das 2016 noch im damaligen Startlab seine Anfänge genommen hatte, die digitalCHURCH und war damit eines der ersten Startups im digitalHUB Aachen. „Durch den digitalHUB verfügen wir nicht nur über repräsentative Büroräume für Kundenmeetings, sondern auch über ein erstklassiges Netzwerk mit wichtigen Kontakten zu Institutionen, Mittelständlern und andern Startups. So hat uns das digitalHUB-Netzwerk schon so manche Tür bei Kooperationsprojekten in NRW geöffnet“, sagt Thomas Grimm.

 

Das SONAH-Team im digitalHUB Aachen

„SONAH ist eines unserer Gründungsmitglieder im digitalHUB und hat sich in den letzten Jahren zu einem professionellen Technologiedienstleister entwickelt, der sich erfolgreich im Markt etablieren konnte. Wir freuen uns sehr, SONAH als innovatives Smart City Startup in unserer Community zu haben. Was mich besonders freut ist, dass SONAH neben seinen überregionalen und internationalen Kundenprojekten nach wie vor Aachen im Bereich Smart City nach vorne bringt“, sagt Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHUB Aachen.

Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHUB Aachen e.V.

Voll digitalisierte Friedrichsstraße

In dem „Projekt Friedrichsstraße“, das SONAH gemeinsam mit der STAWAG, ASEAG und APAG umsetzt, wurde die SONAH-Technologie auf Herz und Nieren geprüft. Das technische Ergebnis ist die voll digitalisierte Friedrichsstraße mit Live-Parkplatzdaten von über 100 Stellplätzen bis hin zu intelligenten Straßenlaternen mit LED-Lampen und Dynamic Lighting. Durch diese Technologie spart die Stadt nicht nur Energiekosten bei Straßenlaternen ein, durch die effizientere Parkraumwirtschaft können auch die Emissionen durch den Parksuchverkehr entscheidend reduziert werden, der ca. 30 Prozent des Stadtverkehrs ausmacht. Die von den Sensoren erhobenen Daten sind von der Stadt Aachen online über ein Dashboard einsehbar und können zudem für eine effiziente und digitale Planung von Bau- und Verkehrsfragen hinzugezogen werden.

Smarte, mit Sensor ausgestattete Straßenlaterne in der Friedrichsstraße

„Die SONAH-Technologie und die intelligent erhobenen Daten liefern einen großen Mehrwert für den Fachbereich Verkehr der Stadt Aachen. Jetzt heißt es im nächsten Schritt, das System auszubauen und weitere Fachbereiche von den Vorteilen des Systems zu überzeugen. Für uns als Stadtwerk war es das ideale Projekt, um Erfahrungen im Bereich smarter Straßenlaternen zu sammeln“, sagt Wilfried Ullrich, Vorstand der Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft (STAWAG).

Wilfried Ullrich, Vorstand der Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft (STAWAG)

Forschungsprojekt ACUP zum Thema innerstädtisches Parken

Gemeinsam mit dem Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen University und der Stadt Aachen führt SONAH aktuell ein Forschungsprojekt zum Thema des innerstädtischen Parkens durch. Das 12-monatige Projekt ACUP (Analyse der Charakteristika des urbanen Parkens) wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds (mFUND) mit insgesamt fast 100.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Ziel des Projektes ist es, den Bestand an innerstädtischem Parkraum und das Parkverhalten in unterschiedlichen Quartieren besser zu verstehen. Dafür wird für die Stadt Aachen ein digitales Parkkataster zur besseren Parkraumplanung aufgebaut, das die Daten über das Geoportal der Stadt Aachen auch für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Für das Erheben der Live-Daten zur Parkplatzbelegung, wie beispielsweise typische Parkvorgänge, Parkdauer und Auslastung, kommen die intelligenten, videobasierten Sensoren von SONAH zum Einsatz. Die Technologie dahinter ist immer so angelegt, dass keine personenbezogenen Daten erfasst werden. Die Einrichtung und den Betrieb der Sensoren übernimmt SONAH. Darüber hinaus unterstützt SONAH konkret beim Aufbau des digitalen Verkehrskatasters. Die 600 Stellplätze von diesem Projekt mitgezählt, digitalisiert SONAH nun insgesamt über 1.000 Stellplätze alleine in Aachen. Andere Projekte mit ähnlicher Größenordnung werden mit der Stadt Paderborn (700 Stellplätze) und einem OEM im Norden Deutschlands (1262) umgesetzt. Weitere Informationen zum Projekt: hier.

 

„Das digitale Verkehrskataster, das wir gerade zusammen mit SONAH und der RWTH aufbauen, ist ein zukunftsweisendes Projekt. Wir profitieren von der Zusammenarbeit mit SONAH, durch gemeinsam gewonnene Erkenntnisse und die daraus entwickelte passgenaue Technologie und Expertise zur intelligenten Datenerhebung und Auswertung“, sagt Uwe Müller, Abteilungsleiter Verkehrsplanung und Mobilität bei der Stadt Aachen.

Uwe Müller, Stadt Aachen

Uwe Müller, Abteilungsleiter Verkehrsplanung und Mobilität bei der Stadt Aachen; Copyright: Claudia Fahlbusch (die-fotographin-aachen.de)

Smart City Collaboration mit Fujitsu

SONAH hat nicht nur große Kunden wie Mercedes Benz, Siemens und VW von seiner Technologie überzeugt, sondern auch mit dem Innovationspartner des digitalHUB Aachen Fujitsu einen engen Kooperationspartner gewonnen. Aktuell tauschen sich SONAH und Fujitsu über das Thema einer Daten- und Analytics-Plattform für Städte aus. „Aufbauend auf der Fujitsu Smart City Plattform möchten wir gemeinsam den Use Case ‚Parken‘ weiter vorantreiben.“, sagt Thomas Grimm.

„Wir bei Fujitsu freuen uns sehr, mit dem Digital Hub Aachen und nun auch mit So NAH zwei innovative Partner gewonnen zu haben! Gemeinsam bringen wir Smart Parking auf die Straße, um Schadstoffemissionen durch Parkplatzsuchende zu reduzieren – mit unserer Smart City Plattform bringen wir die notwendigen Daten zusammen, um zentrale Zusammenhänge und Entwicklungen benutzerfreundlich darzustellen. Und noch viel mehr: Gemeinsam wollen wir Aachen und die Region mit unserem Smart City Lösungen nachhaltiger und für die Menschen noch lebenswerter machen“, sagt Stefanie Horn, Smart City Expertin bei Fujitsu.

Stefanie Horn, Smart City Expertin bei Fujitsu

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