„Unternehmenskultur – Treiber oder Last?“ – #dcd19
Wie verändern sich Unternehmenskulturen unter dem Druck der digitalen Transformation? Was macht das mit den Unternehmen und den Menschen, die darin arbeiten? Und vor allem: Wie können Unternehmen feststellen, ob sie sich auf dem richtigen Weg befinden? „Es gibt so viel strategische widersprüchliche Beratung, dass Unternehmen nicht mehr wissen, was sie eigentlich entscheiden sollen und wollen. Das führt entweder zu Aktionismus oder Lähmung oder Resignation und ist in jedem Fall lebensgefährlich“, sagt Günther Tolkmit, Urgestein der deutschen IT und Rollenmodell eines Machers der Digitalisierung. Mit seinem Impulsvortrag „Digitalisierungs-Paralyse – wie kommen wir wieder aus diesem Loch?“ bildet er den Auftakt zum diesjährigen „digitalCulture Day“ (#dcd19) am 18. September im digitalHUB Aachen.
Günther Tolkmit
„Ohne neue Managementmodelle wird es nicht funktionieren“, mahnt Tolkmit. Er muss es wissen: Sein langes, sich über drei Erdteile erstreckende Berufsleben hat er der praktischen Umsetzung von disruptiven Veränderungen gewidmet. „Die Digitalisierung, die schon seit den 70ern läuft, geht nicht wieder weg“, betont er und sagt: „Software wird das Lebensblut unser aller Unternehmen.“ Tolkmits Ansatz: Unternehmer müssen „Softwareinstinkte“ erlernen. Was jeder Unternehmer über Software wissen sollte und woran sie ablesen können, dass sie auf dem richtigen Weg sind, erklärt Tolkmit im Rahmen des #dcd19. Begrüßt werden alle Teilnehmer um 16 Uhr von Dr. Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des digitalHUB Aachen und Präsident des BITMi e.V., sowie Markus Bau, Director Digital Marketing der TEMA AG und Sprecher der Fokusgruppe „Digital Culture“, die das Event organisiert. Durch den Abend führt Nina Leßenich, Leiterin der Onlineredaktion beim Zeitungsverlag Aachen.
Dr. Oliver Grün, Markus Bau, Nina Lessenich
Kultureller Leuchtturm – eine Veränderung von oben
„Inhabergeführte Unternehmen im Mittelstand beauftragen schwerpunktmäßig das, was sie verstehen“, weiß Dr. Markus Toporowski, zweiter Keynote-Speaker des #dcd19, der zwei Jahrzehnte Erfahrung als CTO, COO und CFO sowie in der Beratung von Führungskräften in Veränderungsprozessen hat. Seinen Impulsvortrag betitelt er auch gleich mit einem Appell an die Gesellschafter der Unternehmen: „Lernen Sie „dumme“ Fragen zu stellen, denn wenn Sie „Digitalisierung“ nicht verstehen, dann lassen Sie derartige Projekte“. Aber wie packt man das große Thema Digitalisierung im Unternehmen überhaupt an und wie bekommt man die Menschen mit an Bord? Im Rahmen des #dcd19 erzählt Toporowski von den größten Hürden und verrät, wie Familienunternehmen ihre Unsicherheit im digitalen Urwald überwinden und systemisch anpacken können. Denn: „Digitalisierungsprojekte sind nicht nur IT-Projekte, sondern vor allem auch Veränderungsprojekte, die mitunter massiv in die Kultur eines Unternehmens eingreifen.“
Dr. Markus Toporowski
Vom Mittelstand für den Mittelstand – nach dem Weg gefragt
Über neuartige Kollaborationsansätze eines jungen Unternehmens spricht ab 17:45 Uhr Lars Exeler, Vertriebsleiter der Modell Aachen GmbH. Während es bei ihm um die richtige Balance zwischen „digitaler Kreativität“ und „wirtschaftlicher Stabilität“ geht, berichtet Wolfgang Pauels, Chief Digital Officer der Stadt Aachen und Referent des Oberbürgermeisters, vom digitalen Wandel in der öffentlichen Verwaltung. Die spannende Frage: Können wir hier schon von „Kultur“ sprechen oder verharren wir noch in einem „Kultur-Schock“
Lars Exeler, Wolfgang Pauels
Thomas Mathes, Geschäftsführer und Inhaber der Mathes GmbH & Co. KG, gewährt einen tiefen Einblick in das Aachener Familienunternehmen, das zwei Geschäftsmodelle erfolgreich unter einem Dach betreibt: den traditionellen Möbelhandel sowie den Online-Handel. Wie finden diese kulturell zusammen und was lernen sie voneinander? Welche Herausforderungen gab es und welche Hürden stehen gerade noch bevor? Stefanie Peters, Geschäftsführende Gesellschafterin der NEUMAN & ESSER GROUP, nimmt hingegen die Inhaberfamilie genau unter die Lupe: Welchen Beitrag kann und muss sie auf dem Weg in die digitale Transformation leisten?
Thomas Mathes, Stefanie Peters
Direkt aus dem „Digitalisierungsalltag“ berichten außerdem Tobias Ell, Vorstand der Carpus+Partner AG, sowie Dr. Martin Hiester, Unternehmensentwickler der nesseler bau gmbh. Letzterer teilt seine Erfahrungen zur eigenen „digital culture“ in der nesseler grünzig gruppe unter dem Motto: „Alles beim Neuen!“
Im Anschluss bieten ab 19:30 Uhr acht Thementische vielfältige Gelegenheiten zum Austausch mit den Vortragenden und allen Teilnehmern des #dcd19.
Tobias Ell, Martin Hiester
Für Mitglieder des digitalHUB Aachen ist die Teilnahme kostenlos, alle anderen zahlen 20 Euro plus Gebühren.
Anmeldung:
digitalCulture day 2019, 18.09.2019 in der digitalCHURCH