Für großes mediales Echo sorgt derzeit unser Mobilitäts-Startup DroidDrive, das mit seinem innovativen Transportsystem „Ducktrain“ gerade in die Pilotphase startet. Das Ziel der drei Gründer, Kai Kreisköther (CEO), Fabian Kober (COO) und Markus Werle (CTO) ist es, den innerstädtischen Lieferverkehr zu revolutionieren. Die Idee: ein elektrisch angetriebener Fahrzeugzug bestehend aus maximal vier Einheiten („Ducks“), die einem Zugführer folgen. Dieser führt den „Entenzug“ wahlweise zu Fuß oder mit dem Fahrrad an. Im Zustellbezirk trennt sich der Zug auf und die einzelnen Ducks folgen weiteren Boten von Haustür zu Haustür. Der Ducktrain soll dabei besonders manövrierfähig sein zunächst eine Geschwindigkeit von maximal 25 km/h erreichen und eine Zuladung von bis zu 300 Kilogramm fassen. Jeder Duck ist mit Sensorik und Software ausgestattet, die das Führungsobjekt erkennt und beide virtuell miteinander koppelt. So folgen die einzelnen Ducks exakt der Spur des Zugführers, ohne dass sie physisch miteinander verbunden sind.
Durch den Einsatz der Ducktrains als Zustellfahrzeuge wird das Parken von großen Pakettransportern und Speditionen in zweiter Reihe oder auf dem Fahrradweg entfallen und die angespannte Verkehrssituation in den Städten entzerrt werden. „Unser modernes Transportsystem löst das Problem, dass in den Innenstädten immer weniger LKW-Verkehr zugelassen wird, aber gleichzeitig das Bedürfnis danach, Waren in die Innenstadt zu bringen steigt“, erklärt Markus Werle, Co-Founder und CTO von DroidDrive.
Kai D. Kreisköther, CEO und ebenfalls Co-Founder des Startups, ergänzt: „Ducktrain ist ein leichtelektrisches automatisiertes Fahrzeugsystem. Die einzelnen Fahrzeuge sind um die Europallette herumgebaut und somit extrem klein und können Straßen, Fahrradwege und Bürgersteige in Innenstädten nutzen, um sehr effizient Ware zu transportieren.“
Den Betrieb der Fahrzeuge planen die Gründer über ein as-a-Service-Modell: Die DroidDrive GmbH kümmert sich um die Verfügbarkeit und den neuesten technologischen Stand der Fahrzeuge und Unternehmen könnten die Fahrzeuge gegen eine Gebühr nutzen. So könnten dieselben Ducks, die morgens die Pakete ausliefern, am Mittag Einzelhändler mit Waren beliefern und abends Essensbestellungen ausliefern.
Die Pilotphase der Drucktrains läuft seit März 2020. Das erste Prototypfahrzeug wird derzeit auf abgeschlossenem Gelände wie Logistikarealen in Erprobungsfahrten getestet. Sobald diese Tests abgeschlossen sind und die Genehmigungen vom Bundesverkehrsministerium, den Landesministerium und vom TÜV vorliegen, sollen die Fahrzeuge in verschiedenen europäischen Städten im öffentlichen Raum getestet werden. Außerdem ist schon jetzt die Folgegeneration des Ducktrains mit integrierten Automatisierungsfunktionen in Planung. „Mit der ersten Generation möchten wir testen, wie die Ducktrain-Technologie angenommen wird und allen Verkehrsteilnehmern die Gelegenheit geben, sich an das neue Fahrzeugsystem zu gewöhnen. Wenn sich dieses bewährt, beginnen wir 2021 mit dem Bau des ersten vollständig autonomen Prototypen. Pilottests sollen dann ab 2022 starten und mit dem Serieneinsatz auf der Straße rechnen wir ab 2025“, erklärt Kreisköther.
Gegründet wurde DroidDrive im Oktober 2018 als Spin-off der PEM Motion, einem Unternehmen, das dem Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) von Professor Dr. Achim Kampker entstammt. Kampker ist Mitgründer von StreetScooter sowie Ingenieure retten die Welt e.V. und steht dem Gründerteam von DroidDrive beratend zur Seite. „Was Innovationen im Bereich der Elektromobilität angeht, sind wir in Aachen ganz vorne mit dabei. Ich bin überzeugt, dass die Ducktrain-Technologie unsere urbane Mobilität von morgen nachhaltig beeinflussen wird. Dass mit DroidDrive das nächste zukunftsweisende Mobilitäts-Startup aus Aachen kommt, ist für mich kein Zufall. Abgesehen von den renommierten Forschungsinstituten der RWTH und FH verfügen wir hier über ein einzigartiges, dynamisches Ökosystem für Startups und Unternehmer mit dem digitalHUB e.V. als zentrale Schnittstelle“, sagt Kampker.
„Der Standort Aachen hat sich in den letzten Jahren zu einem hochinteressanten Gründer-Hotspot entwickelt. Insbesondere die Vernetzung mit anderen Gründern, etablierten Unternehmen und Institutionen im digitalHUB hat uns viele Türen geöffnet“, ergänzt Kreisköther.
Schon jetzt hat das Startup zahlreiche Fürsprecher und Interessenten. Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt halten die Technologie für ökonomisch und ökologisch sinnvoll und unterstützen Ducktrain als besonders fördernswertes Projekt. Der Zeitungsverlag Aachen beteiligt sich an der Erprobung der Fahrzeuge, ebenso City Logistik Aachen (CLAC) und das Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilität (Avantis). Weitere deutsche und internationale Logistikunternehmen haben zudem Interesse an der Technologie angemeldet.
„Wir freuen uns, dass wir die Gründerstory von Ducktrain im digitalHUB von Anfang an begleiten konnten und sind gespannt auf die nächsten Erfolge unseres HUB-Senkrechtstarters“, sagt Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHUB e.V.