Das Tech-Startup ambeRoad wurde 2017 von Philipp Reißel, Igli Manaj, Julian Johannes Reinauer und Bastian Maiworm gegründet und befindet sich aktuell in der Seed Stage. Ihr Produkt: Eine Unternehmenssuchsoftware, die Wissen schnell, effizient und nutzerspezifisch zugänglich macht. So wird verhindert, dass wertvolles Know-how mit dem Austritt von Mitarbeiter: innen verloren geht. Beim DataHub, einem Programm der Gründerallianz Ruhr, konnten sie die Challenge, eine intelligente Suchmaschine für Dokumente, Bergwerkspläne und Co. zu entwickeln, optimal umsetzen und so das Traditionsunternehmen RAG als Kunde gewinnen. Seitdem schreibt das junge Team eine echte Erfolgsstory. Beim Reverse Pitch des ruhrSUMMIT 2020 hat Siemens Energy einen ähnlichen Case ausgeschrieben, um Dokumente schnell verfügbar und auffindbar zu machen. Mit ihrer im Rahmen des Data Hubs erarbeiteten Lösung für die RAG konnte ambeRoad auch Siemens Energy überzeugen. Nach der RAG ist dies der zweite Großkunde für das schnell wachsende Startup. ambeRoad war Teil von Batch #3 unseres digitalHUB Inkubationsprogramms und hat darüber hinaus an weiteren Programmen teilgenommen, wie beispielsweise am InsurTechHub München und am Startplatz Accelerator in Köln teilgenommen.
Als jüngsten Erfolg kann ambeRoad ein Pre-Seed-Investment in mittlerer sechstelliger Höhe von ingesamt fünf Business Angels verbuchen (zur Pressemitteilung). Das Kapital möchte ambeRoad in die Weiterentwicklung seiner Suchmaschine amberSearch und des Vertriebs investieren.
ambeRoad entwickelt intelligente Software für unternehmensseitiges Wissensmanagement mit Suchfunktion. Diese multimediale Unternehmenssuchmaschine namens amberSearch hilft Mitarbeiter: innen dabei, relevante Daten und Informationen schnell und vollständig zu finden. Der USP von ambeRoad liegt dabei auf der multimedialen Suche: Dateiformate in Unternehmen werden immer vielfältiger. So muss eine Suchmaschine heutzutage nicht nur Textdokumente durchsuchen können, sondern auch Bilder, Videos oder Audiofiles, die Wissen in Form von Erklärvideos, Podcasts oder aufgenommenen Videokonferenzen enthalten. ambeRoad hilft den Mitarbeitern, Informationen schnell und intuitiv im Intranet oder Archiven zu finden. Zudem hat ambeRoad auch einige Anwendungsfälle im Projektgeschäft, indem es darum geht, Best-Practices, Lessons-Learned oder Details aus alten Projekten wieder aufzufinden.
Die Zielgruppe von ambeRoad ist der B2B-Bereich, dabei liegt der Kundenfokus auf mittleren bis großen Unternehmen aus dem Ingenieursbereich, e.g. Maschinenbau, Bau, Bergbau, Anlagenbau aber auch Versicherungen, die über große Datenmengen verfügen. Mit der RAG und Siemens Energy hat ambeRoad bereits zwei Großkunden für sich gewinnen können und Success Stories veröffentlicht.
Schaut euch hier das YouTube-Video vom RAG Use Case an.
Die Gründer von ambeRoad sind vier kreative Köpfe, die sich beim Studium an der RWTH Aachen kennenlernten. Philipp Reißel entwickelt als strategischer Produktentwickler das Produkt nach den Wünchen des Marktes. Julian Johannes Reinauer ist verantwortlich für den Bereich Customer Success und vertritt das Unternehmen gegenüber den bestehenden Kunden. Zudem übernimmt er den HR und Investorrelations Bereich. Als technischer Produktentwickler ist Igli Manaj dafür verantwortlich, dass die Qualität der Suche stimmt und alles so funktioniert, wie die Kunden des Startups es wünschen. Der vierte Gründer ist Bastian Maiworm, welcher den Bereich Marketing und Vertrieb verantwortet. Gemeinsam bilden sie ein junges, starkes Gründerteam, welches mittlerweile von mehreren Vollzeitmitarbeitern unterstützt wird.
Das junge, internationale Team besteht aktuell aus sechs Mitarbeitern. Es wird getragen von der Vision, Enterprise Search genauso intuitiv zu machen, wie dies bereits im Web möglich ist. Sie haben selbst in verschiedenen Jobs gemerkt, wie schwierig ein effizienter Wissenszugriff ist und nutzen nun ihr Know-How um Mitarbeitern beim Finden der relevanten Informationen zu helfen.
Was ist das Alleinstellungsmerkmal eurer Software gegenüber Wettbewerbern?
Wir haben im Grunde genommen zwei Alleinstellungsmerkmale: Einerseits ist das die extrem hohe Nutzerfreundlichkeit unsere Enterprise Search Engines. Wir entwickeln unsere Software nämlich nach dem Vorbild von Websearch Engines, die intuitiv sind und die auch jeder kennt. So muss bei der Einführung auch kein Mitarbeiter geschult werden, sondern jeder kann direkt starten. Unser zweiter USP ist die Multimedialität. Informationen in Unternehmen werden immer vielfältiger und Wissen ist in immer diverseren Dateiformaten vorzufinden. Daher nutzen wir neuste Entwicklungen in KI-Technologien wie Natural Language Processing, Deep Learning und Computer Vision, um neben Textdokumenten, auch Bilder, Videos und Audioformate zu durchsuchen. Durch die neuen KI-basierten Technologien schaffen wir es übrigens auch, die hohe Nutzerfreundlichkeit hinzubekommen. Das war vor ein paar Jahren übrigens noch gar nicht möglich.
Wie habt ihr es geschafft, so große namhafte Kunden für euch zu gewinnen?
Unsere ersten beiden Kunden haben wir über Ausschreibungen gewonnen. Die Gründerallianz wusste, dass wir vorher einen Crawler fürs Internet entwickelt hatten, der bereits in unstrukturierten Daten suchen konnten. Daher haben wir uns dann auf die Ausschreibung der RAG beworben und diese auch gewonnen. Unsere weiteren Kunden konnten wir vor allen Dingen über Kaltakquise gewinnen. Wir wussten durch unsere ersten Kunden bereits, wo die Painpoints der Kunden liegen und auch, wie wir diese lösen können. Zudem haben wir bei unseren ersten Kunden gezeigt, dass unser Ansatz funktioniert. Das überzeugt dann natürlich auch weitere Kunden.
Was ist euer Akquise-Tipp für andere Startups?
Unterschätzt gerade im B2B-Vertrieb nicht, wie genau ihr den Schmerzpunkt der Kunden treffen müsst, um ihn zu überzeugen. Und bringt auf jeden Fall einen langen Atem mit. Ein Fehler, der euch nicht passieren sollte, ist im stillen Hinterzimmer am Markt vorbeizuentwickeln. Daher startet gerade beim B2B Vertrieb möglichst früh mit Kundenakquisegesprächen um herauszufinden, was ihr eigentlich entwickeln müsst und was der Markt nachfragt.