Das Software- und KI-Startup automaited (ehemals aiConomix) hilft Angestellten dabei, Aufgaben schneller und leichter zu lösen, ohne dass Programmierer:innen nötig sind. Die Software geht tief in die Prozesse innerhalb einer Firma hinein und findet heraus, an welchen Stellen es noch schneller, besser, einfacher laufen könnte. Der selbstlernende Software-Assistent erkennt mittels Process Mining wiederkehrende Arbeitsprozesse am Computer und automatisiert diese. Das Startup ist seit 2020 Mitglied im digitalHUB Aachen e.V. und hat bereits an verschiedenen Events und Programmen teilgenommen, unter anderem an dem Event „Meet the Startups Euregio“ und an dem digitalHUB Aachen Incubation Program 20/21. Nach einer bereits Anfang 2021 erfolgten Pre-Seed-Finanzierung durch den TechVision Fonds I, den Visionaries Club und weitere Business Angels sicherte sich das Startup nun eine vier Millionen Seed-Finanzierung durch den Berliner Venture Capitalist Headline, der unter anderem an Sonos, Sorare, Bumble und Gopuff beteiligt ist. Außerdem stieg der Early Stage Investor Northzone ein.
automaited bietet eine Plattform für Automatisierung im B2B-Umfeld an. Den Nutzer:innen steht ein intuitiver Assistent zur Verfügung, der Automatisierungen durch KI anbietet. Durch Einsatz von Process Mining erkennt der Assistent eigenständig wiederkehrende Arbeitsprozesse und schlägt dem User eine geeignete Aktion wie das Kopieren von Daten oder das Ausfüllen von ganzen Formularen vor. Im Vergleich zu klassischen RPA-Lösungen benötigt automaited keine Hilfe von Programierer:innen und lernt aus dem Wissen der Anwender:innen. Obwohl sich automaited völlig selbstständig um die Automatisierung von Prozessabschnitten kümmert, behalten die Nutzer:innen die volle Kontrolle über ihre Workflows, da die Automatisierungen nur mit ihrer Zustimmung ausgeführt werden. Das Resultat: die Nutzer:innen sparen unzählige Arbeitsstunden und können sich so auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren.
automaited fällt in den Bereich der Hyperautomation und generiert Automatisierungen für Prozessabschnitte, die zuvor nicht wirtschaftlich automatisierbar waren. Auf einem Nutzerlizenz-basierten Modell stellt dies eine enorme Chance für kleine und mittlere Unternehmen dar, da Prozessautomatisierung mit herkömmlichen Mitteln häufig zu komplex und teuer ist. Bereits heute unterstützt das Startup viele namhafte Kunden mit seiner Lösung und will nun stark in den Ausbau seines Teams investieren. Die Stadtwerke Bonn zählten zu den ersten Kunden des Startups. Die Mitarbeiter:innen der Stadtwerke verbrachten zuvor oft einen erheblichen Teil ihrer Zeit damit, Daten aus Excel-Tabellen in ihr ERP-System zu übertragen, doch damit ist nun Schluss.
Das Gründertrio bestehend aus Eric Marre, Alex Schwabauer und Denis Golovin hat bei einem Feierabendbier festgestellt, dass es heutzutage immer noch erhebliche Probleme bei der Automatisierung von kurzen und wiederkehrenden Prozessen gibt und kurzerhand beschlossen, dafür eine Lösung zu finden. Alle drei Gründer sind Absolventen der RWTH Aachen aus unterschiedlichen Bereichen, wie Computer Science und Umweltingenieurwissenschaften. Denis und Eric bringen zudem langjährige Berufserfahrung im Bereich Software Engineering mit ins Team ein. Die Gründer sind Mentees von Wil van der Aalst, einem Vordenker und Pionier in der Erforschung und Anwendung von Process Mining. Durch die Zusammenarbeit mit dem „Lehrstuhl Process and Data Science“ der RWTH Aachen University haben sie Zugriff auf aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung und die Möglichkeit, neue Technologien flexibel und umfangreich zu testen.
Das 16-köpfige Team von automaited wächst stetig und vereint die unterschiedlichsten Kompetenzen in den Bereichen RPA, Process Mining und AI. Ihr gemeinsames Ziel ist es, dir und deinem Team die lästigen Aufgaben abzunehmen, damit die nervige Copy- & Paste-Arbeit der Vergangenheit angehört und man mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge hat.
Was war auf eurem Gründungsweg die größte Herausforderung?
Der Gründungsweg ist intrinsisch voller Herausforderungen und wird auch nicht wirklich leichter über die Zeit. Es erwarten einen immer wieder neue Challenges, die bewältigt werden müssen.
Was sind die nächsten Schritte auf eurem Weg?
Wir bauen unser Team weiter aus. Wir suchen nicht nur Teammitglieder für den Bereich Tech sondern auch für Bereiche wie Sales und Finanzen.
Was waren eure Key Learnings beim Finanzierungsprozess?
Geld ist die eine Sache Capabilities sind die andere. Unsere Investoren haben neben dem Kapital einen echten Mehrwert in den Bereichen Netzwerk und Strategie gebracht. Wir sind froh darüber so starke Investoren an unserer Seite zu haben.
Welche Rolle spielten die Aachener Startup-Community und der digitalHUB auf eurem Gründungsweg?
Die Aachener Startup-Community war für uns der Startpunkt. Noch bevor wir formell gegründet haben, sind wir über den digitalHUB und die RWTH Innovation in Kontakt mit der Community gekommen. Dieser Kontakt hat uns die Anfänge enorm erleichtert.