Ministerpräsident Laschet zu Besuch beim Girls‘ Day im digitalHUB Aachen
Über 100 Mädchen lernen kreativ und spielerisch Programmieren mit dem Mini-Computer Calliope in der digitalCHURCH
Aachen, 28.03.2019 – Berufsorientierung für junge Frauen steht im Vordergrund der Initiative Girls‘ Day. 100 Mädchen erhielten heute kreativ und spielerisch einen Zugang zum Programmieren mit dem Mini-Computer Calliope. Im Team mit anderen Mädchen konnten sie Erfahrung damit sammeln und dabei etwas ganz Eigenes schaffen.
In Basis- und Aufbauworkshops wurden die Mädchen und 13 Jungen beim Programmieren kompetent und engagiert durch viele ehrenamtliche Unternehmerinnen und der Studierenden Gruppe IT4Kids begleitet. Zum Start in den Tag erzählte Andera Gadeib davon, wie sie mit der Digitalisierung ihr eigenes Unternehmen startete und den Mini-Computer selbst mit entwickelte. Sie ist Gründerin und Vorstand der digitalen Marktforschungsagentur Dialego und wurde bereits im Jahr 2000 als eine der hundert wichtigsten New Economy-Unternehmer in Deutschland ernannt.
Foto: Thomas Langens
Bei der Vorstellung der Projektergebnisse der Schülerinnen gab es einen ganz besonderen Gast, der aufmerksam zuhörte. Zu Besuch in der digitalCHURCH war Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet:
„Der Girls‘ Day heute im digitalHUB Aachen zeigt: Unser Land braucht Frauen und Mädchen, die sich etwas trauen, die die Technologien der Zukunft beherrschen und die Dinge verändern wollen – hier in Aachen und überall. Diese Schülerinnen von heute sind unsere digitalen Fachkräfte von morgen.“
Foto: digitalHUB Aachen
Der digitalHUB Aachen unterstützt und vernetzt die digitalen Pioniere aus Mittelstand und Startups der Region Aachen. Dass darunter zu wenig Frauen sind, ist dem vom Land NRW geförderten Verein schon lange ein Dorn im Auge. So wollen die Initiatoren ein Zeichen setzen: „Mit 100 Mädchen beim Girls’ Day in der digitalCHURCH motivieren wir schon heute die digitalen Fachkräfte von morgen“, freut sich Dr. Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des digitalHUB Aachen, der heute auch seine Tochter zum Girls’Day begleitet hat. Andera Gadeib, deren zwei Töchter auch teilnahmen, ist überzeugt: „Wir können Deutschlands Fachkräftepotential verdoppeln, wenn wir Mädchen früh fürs Programmieren begeistern. Die Mädchen konnten heute erstmals entdecken, wie sie das Digitale selbst gestalten können.“
Foto: Thomas Langens
Die Initiative von digitalHUB Aachen und Bistum Aachen ist auf große Resonanz gestoßen. Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin digitalHUB Aachen e.V., betont: „Wir konnten schnell engagierte Mitstreiterinnen gewinnen, um diesen großartigen Tag auf die Beine zu stellen und den Mädchen viele inspirierende weibliche Rollenbilder aus der digitalen Welt präsentieren.“
Der Tag wird unter anderem vom Bistum Aachen mitgetragen. „Die katholische Kirche hat durch ihr Ordensleben mehr Gründerinnen hervorgebracht, als derzeit noch in den Statistiken der Startup-Unternehmen vorkommen,“ weiß Dr. Angela Reinders vom Bistum Aachen und Mitinitiatorin des Girls‘ Day zu berichten.
Initiatoren des Girls' Day in der digitalCHURCH, Foto: digitalHUB Aachen
„Wir müssen mit der Sensibilisierung junger Frauen für die MINT-Berufe und die digitale Welt noch früher in der Schullaufbahn ansetzen als bisher, nämlich schon in den Grundschulen“, fordert Dr. Oliver Grün, der auch Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand ist. Dabei stützt er sich auch auf eine Studie des DWi, die zeigt, dass Frauen im sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) offenbar auch deshalb weitaus seltener als Männer studieren, weil sie ihre mathematischen Fähigkeiten schon sehr früh in ihrer Schulzeit unterschätzen und deshalb andere Fächerschwerpunkte setzten. Bezieht man dies auch noch auf digitale Kompetenzen, sieht es noch schlechter aus. Hier ist also auch die Bildungspolitik gefragt.
Als Prorektor und Vorstand des digitalHUB Aachen freut sich Prof. Dr. Malte Brettel über den Impuls, der vom heutigen Girls‘ Day ausgeht. „Mit dem Girls‘ Day, der Initiative digitalHUB Aachen e.V. und dem Excellenz Startup Center zeigt die Region Aachen ein weiteres Mal, dass sie Vorreiter in der Digitalisierung ist.“
Weitere Information: www.aachen.digital/girlsday
Foto: Thomas Langens
Der digitalHUB Aachen e.V.
Der Verein digitalHUB Aachen (www.aachen.digital) setzt sich für die Digitalisierung der Wirtschaft und der öffentlichen Hand der Region Aachen ein. Mitglieder sind Mittelstand, Industrie, Startups und Institutionen, welche die Ziele des Vereins unterstützen. Das Digitalisierungszentrum des digitalHUB Aachen bringt Startups und IT-Mittelstand (digitale „Enabler“) mit klassischem Mittelstand und Industrie als Anwender (digitale „User“) an einem Ort zusammen, um gemeinsam neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu realisieren. Unterstützt wird dies durch Region und Wissenschaft („Supporter“). So wird euregional eine „Aachen Area“ als digitales Innovationsland geschaffen. Das Digitalisierungszentrum des digitalHUB Aachen ist Teil der Initiative „Digitale Wirtschaft NRW (DWNRW)“ und eines von sechs geförderten Zentren für die digitale Wirtschaft in NRW.
IT4Kids
Informatik wird an deutschen Schulen in der Regel frühestens ab der Mittelstufe (Klasse 7) gelehrt. Davor gibt es kaum Angebote, und der „PC-Unterricht“ an Schulen ist oft auf das Bedienen des Rechners und Standardanwendungen (z.B. Office) beschränkt.
Daher hat eine Gruppe von Studierenden im Rahmen von Enactus Aachen e.V. das Projekt IT4Kids gestartet. Die jungen Studenten haben sich zusammengetan um diesen Missstand zu beheben. Während einige der Studierenden selbst schon seit jungen Jahren programmieren, hatten andere diese Chance bis ins Studium nicht und wollen deshalb Kindern bereits ab der 3. Klasse die Chance bieten mit Informatik in Kontakt zu kommen.
100 Mädchen im digitalHUB Aachen, Foto: digitalHUB Aachen