„zusammen. effizient. resilient“ ist das Motto, unter dem der ecoHUB, die Stadt Aachen und die Geschäftsstelle „Klimaneutrales Aachen 2030“ am 27. August Unternehmer:innen und Gründer:innen zum co-kreativen Entwickeln einluden.
In Best Practice Pitches von Startups und Unternehmen wie Circonomit, BeeBag, MOQO, Voltfang, Kerschgens und Seilworx wurde Knowhow ausgetauscht. Anschließend wurden Ideen gesammelt und über die Frage diskutiert, wie die Klimaneutralität in Aachen gelingen kann.
70 Teilnehmende kamen in der digitalCHURCH zusammen, um sich über zukunftsfähiges Unternehmer:innentum auszutauschen und sich von Vordenker:innen inspirieren zu lassen. Im ersten Teil der Veranstaltung wurden sechs Best Practice Pitches gehalten.
Den Anfang machte Simon Winkelhage vom Startup Voltfang. Er präsentierte, wie Voltfang alte E-Autobatterien zu Batteriespeichern für Unternehmen und Heimspeichern macht.
Das Stolberger Unternehmen Kerschgens Werkstoffe & Mehr, ein Dienstleister rund um Stahl und Metall, hat bereits einen Voltfang-Batteriespeicher bei sich integriert. Geschäftsführer Felix Herbort zeichnete in seinem Pitch den Weg des Familienunternehmens zu einer nachhaltigen und effizienten Energiegewinnung und –nutzung auf. Er betonte auch die Wichtigkeit von Austausch und Vernetzung für eine nachhaltig agierende Wirtschaftsregion.
Das Startup Circonomit macht es produzierendem Gewerbe modular einfach möglich, bis auf die letzte Schraube eines Produktes die Umweltwirkungen – CO2, Wasserverbrauch, etc. – aufzuschlüsseln. Gründerin und CEO Dana Aleff zeigte, wie Umweltdaten bei nachhaltigen, aber auch kosteneffizienten Entscheidungsprozessen in Unternehmen helfen können.
Mit BeeBag, einem Upcycling-Startup mit gleichnamigem Produkt, hatten die Teilnehmenden ein Produkt zum Anfassen. Gründerin Viktoria Menard zeigte auf, wie viel CO2 man bei der Benutzung ihrer aus recycelten Hoteltischdecken bestehenden Bienenwachstüten im Vergleich zu Alufolie oder Papiertüten einspart.
Dominic Malina, Geschäftsführer von Seilworx, einem Industriekletter-Unternehmen gab dem Publikum einen Einblick, wie Mitarbeitenden unterstützt durch clever mobil Lastenräder zur Verfügung gestellt wurden und wie diese aufgenommen wurden. Nach erster zögerlicher Skepsis überwog dann schnell die Begeisterung für die Lastenräder.
MOQO-Gründer und Geschäftsführer sowie digitalHUB-Vorstandsmitglied Dr. Michael Minis beendete den Impulsteil mit einem Einblick in die Realität der Mobilität von Mitarbeitenden und zeigte, wie sich diese verbessern lässt, wenn der Arbeitgeber mit der Software MOQO selbst zum Shared Mobility Anbieter werde.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde es dann sehr interaktiv: In der digitalCHURCH wurde ein World Café mit drei thematischen Tischen eröffnet – Mobilität, Beschaffung und Energie. Hier hatte jede:r die Möglichkeit, Ideen, Gedanken oder Herausforderungen zu äußern und zu diskutieren. Dabei entstanden spannende Gespräche unter Menschen aus unterschiedlichsten Branchen und Fachbereichen. Die Erkenntnisse wurden festgehalten und sollen als Grundlage für die Arbeitsgruppen dienen, welche im Nachgang weiterführende Deepdives in die Themen machen und für die geäußerten Probleme auf Lösungssuche gehen werden.
Gemeinsames Ziel ist es, durch ein offenes Ökosystem Unternehmer:innen, Unternehmen und die Wirtschaftsregion zu stärken. Kooperationen und Austausch stehen dabei im Vordergrund. Wie gut Partnerschaften im Sinne der Nachhaltigkeit hier in der Region schon funktionieren, haben das Startup Voltfang und die Unternehmen Kerschgens Werkstoffe & Mehr und Theod. Mahr Söhne GmbH bewiesen. Beide Unternehmen investieren in 2nd Life Batteriespeicher von Voltfang: Die Firma Mahr investiert in einen Batteriespeicher der neuesten Generation mit 180 kWh und die Firma Kerschgens erweitert sein bereits bestehendes Batteriespeichersystem von 1 MWh auf insgesamt 2,8 MWh.
„Mit dieser Zusammenarbeit nehmen zwei der traditionsreichsten Aachener Unternehmen ihr Privileg als Vorreiter für ein klimaneutrales Aachen 2030 wahr und verbinden dabei Wirtschaftlichkeit mit Nachhaltigkeit“
Simon Winkelhage, Sales Team Manager bei Voltfang.
„Die Veranstaltung des ecoHUB ‚zusammen. effizient. resilient‘, die zusammen mit der Stadt Aachen und Klimaneutral 2030 organisiert wurde, hat mich echt begeistert. Endlich ein Treffen, auf dem auf Augenhöhe und mit Fachwissen darüber gesprochen wurde, wie Klimaneutralität umgesetzt werden kann. Nicht ideologisch, sondern pragmatisch und handfest. Ökonomie UND Ökologie – so muss es sein! Ich freue mich auf die Folgeveranstaltungen.“
Horst Robertz, Geschäftsführer von Babor und einer der Initiatoren des ecoHUB.
„Wir müssen das Rad nicht immer neu erfinden. Lösungen zu den Herausforderungen eines nachhaltigen Transformationsprozesses liegen oft ganz nah und sind schon im Ökosystem vorhanden. Man muss nur wissen, wo man diese findet, indem man miteinander redet und sich austauscht – so wie hier heute! Wir haben alle das gleiche Ziel: Aachen und die Umgebung klimaneutral und resilient machen. Und das Ziel als kollaboratives Kollektiv anzugehen, ist nicht nur viel ressourceneffizienter, sondern macht dazu auch viel mehr Spaß.“
Wiebke Kersten, Projektleiterin des ecoHUB im digitalHUB.
„Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, sich großen und neuen Herausforderungen zu stellen. Die Vernetzung mit anderen Unternehmen, um Lösungen auszutauschen oder gemeinschaftlich zu erarbeiten, wird ein entscheidender Schlüssel auf dem Weg zu einem klimaneutralen Aachen sein. Wir freuen uns, das Netzwerk dabei tatkräftig zu unterstützen.”
Dr. Carin Jansen, Leiterin der Geschäftsstelle „Klimaneutrales Aachen 2030“
„Wir haben einen massiven Hebel auf unsere deutsche Wirtschaft, wenn wir Nachhaltigkeit als strategisches Potential sehen und Effekte zwischen Umweltzielen und Finanzzielen modellierbar und steuerbar machen.“
Dana Aleff, Gründerin von Circonomit