Wie stellt sich ein ganzes Viertel für eine nachhaltige Entwicklung auf? Davon kann sich NRW Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, zuständig für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, heute überzeugen.
„Wir können unseren Wohlstand nur erhalten, wenn wir bei der Digitalen Revolution vorangehen. Hier in Aachen hat man verstanden, dass Digitale Transformation weit mehr ist als der Einsatz digitaler Produkte – dieser Veränderungsprozess betrifft unsere Gesellschaft als Ganzes und endet nicht bei den Unternehmen. Ich bin beeindruckt, wie der digitalHUB Unternehmerinnen und Unternehmer mit Startups zusammenbringt, um in der Stadt ein Reallabor für digitale Zukunft aufzubauen“, so Wirtschafts- und Digitalminister Pinkwart.
Das Reallabor entsteht gerade rund um die digitalCHURCH in Aachen Nord. Dabei gehen junge und etablierte Unternehmen sowie die Stadt Aachen gemeinsam einen neuen Weg: Mit dem sogenannten ThinkTank (Denkfabrik) ‘Nachhaltiges Quartier‘. „In den digitalHUB ThinkTanks setzen unsere Mitglieder größere Visionen, die eine langfristige Verbesserung für die Region aufweisen, in konkrete Projekte um. Die ThinkTanks haben damit einen direkten Einfluss auf die Aachen Area, wie beispielsweise die CO2-Reduzierung in Aachen Nord oder eine Mobilitätsplattform für alle“, erklärt Dr. Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des digitalHUB Aachen.
Wie die konkrete Umsetzung aussieht zeigen RBL Media und die Sensorplattform des Startups S O NAH, die Bushaltestellen zu intelligenten Datenlieferanten machen. Basierend auf den lokal generierten Live-Daten können Verkehrsbetriebe Vorhersagen machen, wie sowohl der zukünftige Fahrgaststrom an der Bushaltestelle aussieht, als auch ob die Busspur frei oder belegt ist.
Dafür werden die Daten über die Fahrzeugströme mit den Daten des aktuellen Wetters der aktuellen Feinstaubbelastung, sowie der Menge der wartenden Personen kombiniert, um unterstützt durch künstliche Intelligenz zusätzliche Mehrwerte für das Flottenmanagement zu schaffen. Konkret kann so die Frequenz der Busse oder die Busgröße entsprechend der Menge wartender Fahrgäste angepasst werden. Von allen Sensoren werden dabei nur komplett anonyme Daten generiert, die sich nicht mehr auf Individuen zurückführen lassen.
Herr Dieter M. Begaß, Fachbereichsleiter Wirtschaft, Wissenschaft und Europa der Stadt Aachen, stellt fest: „Projekte und Ansätze wie die smarte Bushaltestelle, sind gute Beispiele für die digitalen und weiteren Veränderungspotenziale, die sich Dank der Menschen, der Startups, dem digitalHUB sowie durch die entwickelbaren Flächen gerade vor Ort in Aachen Nord bieten. Diese wollen wir gemeinsam mit den BürgerInnen und Unternehmen heben.“
Dem Minister geht es bei seinem Besuch vor allem um junge Gründer, für die das Land NRW Projekte wie das Gründerstipendium.NRW oder zuletzt die Initiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“ ins Leben gerufen hat.
Das Aachener Konzept zum Exzellenz Start-up Center.NRW an der RWTH Aachen stellt Bram Wijlands, Geschäftsführer der RWTH Innovation GmbH vor: „Unsere Vision ist es, auf eine neuartige, integrierte Weise Innovation und neue Startups aus dem Umfeld der RWTH Aachen hervorzubringen. Das Konzept zielt darauf ab, dass unternehmerisches Denken und Handeln zentraler Bestandteil der RWTH-Kultur werden. Jedes Startup bekommt zielgerichtet die Unterstützung, die es für eine erfolgreiche Gründung benötigt.“
Auch Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHUB Aachen, ist überzeugt: „Mit dem digitalHUB haben wir eine starke Gemeinschaft geschaffen, in der Unternehmen mit Startups, Wissenschaft und Verwaltung kooperieren und transdisziplinär die digitale Zukunft der Region Aachen aktiv gestalten“.
Abschließend tritt der Minister in den Dialog mit fünf Aachener Startups aus dem digitalHUB, die ihm ihre Visionen und Geschäftsideen präsentieren und mit dem Minister über den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Cybersecurity diskutieren.
So rundet dieser Dialog den Frühjahrsbesuch des Ministers in Aachen ab. Bereits am Vormittag konnte er sich in der Pascalstraße beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft sowie bei den Gründungsmitgliedern des digitalHUB Aachen, der GRÜN Software AG und der INFORM GmbH, sowie dem Weltkonzern Worldline SE über den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Praxis informieren konnte.