Aachen, 08. September 2023: Der digitalHUB Aachen war am gestrigen Donnerstag Gastgeber der vierten Ausgabe des digitalSUMMIT, Aachens großer Digitalkonferenz, die in diesem Jahr unter dem Motto “Give me the Future – Digitale Transformation mit KI und Big Data” stand und mit insgesamt rund 400 Teilnehmer:innen in der digitalCHURCH stattfand. Das Event versammelte zahlreiche Expert:innen, Visionär:innen und Innovator:innen, um die Potenziale von Künstlicher Intelligenz (KI) und Big Data zu diskutieren. Einer der Höhepunkte des digitalSUMMIT war die Keynote “Gesunde Erde – Gesunde Menschen: Welche Rolle die Digitalisierung für eine enkeltaugliche Zukunft hat” von Dr. Eckart von Hirschhausen, renommierter Arzt, Speaker, Wissenschaftsjournalist und Autor.
Das Hauptprogramm des digitalSUMMIT startete mit einem Begrüßungstalk mit dem digitalHUB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Oliver Grün, Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Prof. Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen und Prof. Thomas Ritz, Prorektor der FH Aachen sowie einem digitalen Grußwort der NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur. Im Zentrum des Programms stand die Frage, wie sich die Entwicklungen rund um KI und Big Data auf unsere gesellschaftliche Zukunft auswirken werden, aber auch, wie wir sie nutzen können, um die Zukunft positiv zu gestalten.
„Im digitalHUB bringen wir Mittelstand und Startups, die digitalisieren wollen, zusammen. Doch neben unserem wirtschaftlichen Fokus ist es uns wichtig, bei Veranstaltungen wie dem digitalSUMMIT die ganze Gesellschaft mitzunehmen und mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Forschung zu diskutieren und gemeinsam weiterzudenken. […] Digitalisierung und KI können unseren gesellschaftlichen Wohlstand sichern und dabei helfen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Klar müssen wir den Einsatz von KI steuern und regulieren, aber wenn wir sie blockieren und nicht nutzen, werden andere es tun und wir werden in Europa abgehängt. Daher plädiere ich ausdrücklich dafür, KI heute zu nutzen und morgen zu regulieren, nicht umgekehrt“, sagt Dr. Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des digitalHUB Aachen e.V. und CEO der GRÜN Software Group.
Darüber, dass KI die Menschen ersetzen werde, mache sie sich keine Sorgen, sagt Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen: „Das, worauf es ankommt, sind die Menschen, und die können durch KI nicht ersetzt werden. KI kann das Herz nicht ersetzen, sie kann das Miteinander nicht ersetzen, sie kann keine besonderen Momente kreieren und auch keine Innovationen kreieren, die zum Beispiel aus Begegnungen entstehen.“ Als Beispiel nennt sie Begegnungen, die auch im digitalHUB entstehen, wie die der Batteriestartups ACCURE Battery Intelligence und Volfang.
„KI ist unsere Assistenz für alle Fragen, die wir zu lösen haben. Doch wir bleiben die Regisseurinnen und Regisseure, das muss man im Blick behalten, dann sind wir auf dem besten Wege“, resümiert Keupen.
Auch NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin und Schirmfrau des digitalSUMMIT Mona Neubaur betont in ihrem Grußwort: „In der Tat sehen wir in der letzten Zeit immer deutlicher, wie künstliche Intelligenz und datengetriebene Lösungen unsere Zukunft bestimmen werden. Aber die digitale Transformation kann und muss aktiv gestaltet werden. Am Ende wollen wir eine Transformation der Wirtschaft, die im Einklang mit der Umwelt und den gesellschaftlichen Herausforderungen stattfindet.“
Ein besonderer Höhepunkt des digitalSUMMIT war die Keynote von Dr. Eckart von Hirschhausen, „Gesunde Erde – Gesunde Menschen: Welche Rolle die Digitalisierung für eine enkeltaugliche Zukunft hat“. Der Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen sprach in seiner Keynote über gesellschaftliche Chancen aber auch Risiken im Zusammenhang mit Digitalisierung und KI und plädierte dafür, diese Tools menschengerecht zu nutzen und sinnvoll einzusetzen. Bei der Gestaltung unserer gesellschaftlichen Zukunft müssen wir im Auge behalten, was wir wirklich brauchen, und das seien die Luft zum Atmen, Wasser zu trinken, Pflanzen zum Essen, erträgliche Temperaturen und ein vernünftiges Miteinander. Diese Lebensgrundlagen seien bedingt durch den menschengemachten Klimawandel und Überschreitung planetarer Grenzen in Gefahr. Es sei fatal in dieser Situation nicht zu tun und zu denken, es sei ohnehin schon zu spät. Sein Rezept, um die Menschen mitzunehmen und einen gesellschaftlichen Wandel anzustoßen: faktenbasiert und humorvoll kommunizieren. Und: jede:r müsse sich fragen ‚Was ist mein größter Hebel, was kann ich bewirken?‘
In der anschließenden Panel Discussion sprachen Ingo Elsen, Professor Elektro- und Informationstechnik, FH Aachen; Dr. Jörg Herbers, Geschäftsführer der INFORM GmbH; Prof. Verena Nitsch, Direktorin Institut für Arbeitswissenschaft an der RWTH Aachen sowie die Gründerin, CEO, Tech-Influencerin und Investorin Sophia Tran mit Moderator Robert Esser über die Chancen von KI für die gesellschaftliche Zukunft und beleuchteten dabei unterschiedlichste Anwendungsbeispiele, wie KI für Unternehmen, KI in der Lehre und KI für mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in Gebäuden. Das Panel war sich einig, dass KI als Assistenz des Menschen zu betrachten sei und so eingesetzt werden solle, dass sie den Menschen nutzt und Lebensbedingungen verbessert.
Im Rahmen des digitalSUMMIT vergab die Fokusgruppe Region Aachen des digitalHUB Aachen e.V., koordiniert durch die AGIT mbH als Sprecher der Gruppe, in diesem Jahr zum fünften Mal die Auszeichnung digitalPIONEER. Die Preisträger 2023 sind:
Das Ziel der Auszeichnung ist es, Vorreiter in Sachen Digitalisierung mit unterschiedlichen Lösungen und Ansätzen in der Region Aachen bekannt zu machen, um insgesamt das Thema Digitalisierung voranzutreiben. In diesem Jahr wurde erstmal auch der digitalPIONEER Sonderpreis für Nachhaltigkeit vergeben, den die DeinWerk gGmbH erhielt.
Weitere Infos zur Preisverleihung: Pressemitteilung der AGIT
Der digitalSUMMIT bot allen Teilnehmer:innen viel Raum zum Netzwerken. Neben dem großen Abendprogramm auf der Hauptbühne fand schon tagsüber ein hochkarätiges Programm mit unterschiedlichen Workshop- und Impulssessions statt, das unter anderem von Partnern des European Digital Innovation Hub Rheinland mitgestaltet wurde.
Bei zehn unterschiedlichen Sessions konnten die Teilnehmer:innen, angeleitet von KI-Expert:innen aus der Wissenschaft, aus Unternehmen oder aus Startups in unterschiedliche Teilbereiche der KI eintauchen. Die Auswahl reichte von KI-Anwendungsszenarios für den Mittelstand über selbstlernende Modelle, Prompt Engineering und KI in der Produktion bis hin zu KI im Content Marketing.