Die Revolutionierung von Langstreckentransporten – das ist die Vision von MANSIO, einem vielversprechenden Startup aus Aachen. Gegründet im Jahr 2020, hat das Unternehmen eine Software an den Start gebracht, die Transporte effizienter und nachhaltiger macht. Kern der Idee ist das Übergeben von beladenen Fahrzeugen von einem Fahrer/einer Fahrerin zum/zur nächsten, was nicht nur die Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrpersonal verbessert, sondern auch Transportkosten reduziert und Transportzeiten verkürzt.
MANSIO war Teil von Batch #5 des digitalHUB-Inkubationsprogramms 2021/2022 und ist am Forschungsprojekt STAFFEL beteiligt, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit 1,5 Millionen Euro gefördert wurde. Darin arbeitet MANSIO zusammen mit dem FIR an der RWTH Aachen, der PEM Motion GmbH und dem Deutschen Institut für Normung e.V. an der Entwicklung einer Softwarelösung für den speditionsübergreifenden Staffelverkehr.
MANSIO bietet eine innovative Lösung für Gütertransporte an: den Staffelverkehr. Dabei werden Trailer oder ganze Lkw an definierten Punkten von Fahrer:in zu Fahrer:in übergeben, um Transportzeiten zu verkürzen und die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen. Um möglichst kontinuierliche Transporte zu gewährleisten und unproduktive Stillstandzeiten von Fahrzeugen zu vermeiden, setzt MANSIO auf einen dynamischen Optimierungsalgorithmus. Dieser berechnet in Echtzeit, welcher Frachtführer auf welcher Teilstrecke einen Transport zu den besten Konditionen abdecken kann. MANSIO sorgt mit seinem Angebot für Transparenz in Echtzeit für Verlader, Spediteure und Transportunternehmen und schafft zudem attraktive Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrpersonal.
MANSIO fokussiert sich auf nationale und internationale Transporte mit Sattelzügen und Wechselbrückenfahrzeugen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf zeitkritischen Transporten insbesondere in der Paketlogistik, Frischelogistik, Stückgutverkehren und Just-in-Time-Transporten.
Gründer und Geschäftsführer Dr. Maik Schürmeyer bringt jahrelange Berufserfahrung aus der Logistikbranche mit: als Unternehmensberater, Logistikleiter und Logistikprofessor. Zusammen mit Julian Blasig, verantwortlich für den Vertrieb bei MANSIO, verfügt er über insgesamt 20 Jahre Erfahrung in der Logistikbranche. Die beiden kennen sich bereits seit ihrem Studium an der RWTH Aachen und haben anschließend einige Jahre zusammen bei einem großen Aachener Lebensmittelunternehmen gearbeitet. Dr. Maik Schürmeyer leitete dort die interne Logistik und das Supply-Chain-Management, nachdem er zuvor als Mitarbeiter des FIR an der RWTH Aachen Unternehmen hinsichtlich Effizienzsteigerung in der Logistik beriet. Florian Wehling, CTO der MANSIO GmbH ist in dem Kernteam für Softwareentwicklung zuständig. Zuvor hat der Informatiker bereits bei zwei Aachener Startups als Softwareentwickler gearbeitet.
Das junge Team von MANSIO besteht aus acht Mitarbeitenden und vereint die unterschiedlichsten Kompetenzen in den Bereichen Logistik und Informatik. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen effizienten und nachhaltigen Güterverkehr durch innovative Technologien zu ermöglichen.
Der MANSIO-Hauptsitz befindet sich im Herzen von Aachen, in einer kreativen Arbeitsumgebung und mit einer wertschätzenden Unternehmenskultur. Aktuell sucht das Startup nach Partnern aus dem Bereich der Transportwirtschaft, insbesondere nach kleinen und mittleren Transportunternehmen und Betreibern von Systemverkehren.
Was war auf eurem Gründungsweg die größte Herausforderung?
„Die größte Herausforderung lag anfangs darin, ein Produkt für einen Kunden zu entwickeln, den es noch nicht gab und Investoren und die richtigen Partner von einer Vision und Geschäftsidee zu überzeugen, die zu dem Zeitpunkt noch nicht umgesetzt war. Gleichzeitig muss man bei der Produktentwicklung den Fokus auf das MVP legen und kann nicht jeder kleinen Idee nachgehen, um sich nicht zu verzetteln. Einige Investoren haben gerne direkt einen Zehnjahresplan, was für eine agile Entwicklungsabteilung eine riesige Herausforderung darstellt, da man anfangs nach Kundenfeedback immer noch viele Modifikationen am Produkt und am Geschäftsmodell vornehmen muss. Zusammengefasst liegt die Herausforderung also darin, Konstanz, Planungssicherheit und Vision mit Dynamik in Einklang zu bringen. Zum Glück haben wir sehr früh bereits einen innovativen Pilotkunden gefunden, der das verstanden hat und uns bei der Entwicklung des Produkts sehr unterstützt hat.“
Was waren eure Key Learnings beim Gründungsprozess?
„Meine Key Learnings vom Gründungsprozess sind, dass man clevere Leute braucht, sowohl als Sparringspartner als auch als Teammitglieder, um erfolgreich zu sein. Auch auf Kunden- und Investorenseite ist ein gutes Team unerlässlich, um die Vision des Unternehmens zu verstehen und umzusetzen.“
Was macht deiner Erfahrung nach ein gut funktionierendes und harmonierendes Gründer:innenteam aus?
„Ein gut funktionierendes und harmonierendes Gründungsteam besteht vor allem aus einem starken Kernteam, das sich blind vertraut und breit und interdisziplinär aufgestellt ist. Es ist wichtig, dass jeder im Team die anderen versteht, dass aber nicht alle Unternehmensbereiche doppelt besetzt sind. Außerdem bringt ein gutes Team Mut, Entscheidungs- und Risikofreude mit. Denn um erfolgreich zu sein, müssen alle an die Sache glauben, voll bei der Sache sein und mit aller Kraft an einem Strang ziehen.“
Was hast du aus dem digitalHUB-Inkubationsprogramm mitgenommen?
„Im digitalHUB-Inkubationsprogramm habe ich gelernt, wie man die Basics einer Gründung umsetzt, also zum Beispiel, wie eine Finanzierungsrunde funktioniert und wie ein Pitch Deck aufgebaut ist. Das Programm hat mir auch geholfen, unsere erste Finanzierungsrunde parallel dazu durchzuführen. Ich habe wertvolle Unterstützung von Investoren und Rechtsanwälten erhalten. Zudem habe ich durch das Programm die Möglichkeit bekommen, mich mit anderen Teams auszutauschen. Durch den digitalHUB DemoDay habe ich dann den Kontakt zu einem wichtigen Pilotkunden bekommen – allein schon deswegen hat sich die Teilnahme am Programm hundertfach gelohnt!“
Was sind die nächsten Schritte auf eurem Weg?
„In den nächsten Monaten fokussieren wir uns auf den Rollout unserer Staffelverkehre im konventionellen Straßengüterverkehr. Perspektivisch werden wir zwei neue Themenfelder erschließen: erstens den Ausbau unseres Staffelprinzips auf multimodale Verkehre unter Einbeziehung von Schiene und Schifffahrt sowie zweitens die Erweiterung unserer Touren- und Routenplanung für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, also z.B. batterieelektrische Lkw. Intern arbeiten wir an dem weiteren Ausbau unseres Teams. Insbesondere suchen wir Leute im Bereich Informatik und im Bereich Vertrieb, um unseren Produkt-Rollout noch schneller voranzutreiben.“
Du hast Interesse, in einem innovativen Startup zu arbeiten und Teil des MANSIO-Teams zu werden? Hier geht es zu den Stellenanzeigen.