Das Aachener Startup peers. wurde 2022 von Julia Maria Hautumm, Sophie Schürmann und Max Kirschning gegründet. Ihre Gründungsidee war es, eine Lösung für den Mangel an psychologischer Unterstützung zu schaffen und die Lücke des langen Wartens auf Therapieplätze zu füllen. Dafür haben die Gründer:innen eine digitale Plattform aufgebaut, über die Menschen Zugang zu psychologischen Gruppenkursen erhalten. Ziel ist es, Menschen durch digitale Gruppensitzungen zu mehr Leichtigkeit, Resilienz und innerer Zufriedenheit zu führen. Das innovative Konzept nutzt ein KI-basiertes Matching-Verfahren, um Menschen in ähnlichen Lebenssituationen zusammenzubringen und so effektive und unterstützende Gruppensitzungen zu fördern. Mit ca. 45 qualifizierten Psycholog:innen wurden bereits über 3.000 digitale Gruppensitzungen durchgeführt. peers. präsentierte sich am 22. April 2024 in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ mit dem Ziel, ein Investment für Marketing und Vertrieb zu erhalten. Die Juror:innen waren von dem Geschäftsmodell sofort begeistert und Carsten Maschmeyer – der in der Sendung dann selbst offen über Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen und Therapie sprach – und Dagmar Wöhrl investierten gemeinsam 400.000 Euro. Die Gründerin Sophie Schürmann beschreibt das Ziel von peers. in einem Interview mit dem Stern wie folgt:
„Wir sehen peers. vor allem als Alternative für Menschen, die lange auf einen Therapieplatz warten müssen oder in ländlichen Regionen leben, wo man sehr weit fahren muss, um einen geeigneten Therapeuten zu finden.“
peers. vermittelt auf seiner Plattform psychologische Unterstützung in kleinen Gruppen von 8 bis 10 Teilnehmenden. Die Sitzungen werden von erfahrenen Psycholog:innen geleitet und finden in einem geschützten Online-Umfeld statt. Die Nutzer:innen werden dabei ihren Bedürfnissen entsprechend in Gruppen eingeteilt. Abwechselnd finden geführte Sitzungen und Sitzungen nur im Kreise der Gruppenmitglieder statt. Dieses Konzept soll die Gruppendynamik stärken und den Austausch untereinander fördern. Das Angebot zielt darauf ab, das Wohlbefinden und die Resilienz der Teilnehmenden zu stärken. Diese Methode des „Peer Counseling“ vermittelt hilfreiche Strategien und Übungen für den Alltag und schafft so eine zugängliche, professionelle und erschwingliche Form der psychologischen Unterstützung. Mittlerweile übernimmt auch eine Reihe von Krankenkassen die Kosten für die angebotenen psychologischen Gruppensitzungen vollständig.
peers. richtet sich an Menschen, die schnell und unkompliziert psychologische Unterstützung suchen und dabei nicht auf einfühlsame und psychologisch fundierte Angebote verzichten möchten. Das Angebot eignet sich besonders für Menschen, die lange Wartezeiten, Bürokratie, hohe Kosten für eine herkömmliche Therapie und die klassifizierte Diagnose in der Krankenakte vermeiden möchten. Die Teilnehmer:innen profitieren von der professionellen Anleitung durch qualifizierte Psycholog:innen und der Unterstützung durch Gleichgesinnte.
Julia Maria Hautumm (Master in Business an Economics), Sophie Schürmann (Master in Business Psychology) und Max Kirschning (Master Automatisierungstechnik) sind die Gründer:innen von peers. Ihr beruflicher Hintergrund und ihre Leidenschaft für psychologische Unterstützung und digitale Technologie haben es ihnen ermöglicht, peers. erfolgreich zu etablieren und in kurzer Zeit ein großes Netzwerk aufzubauen. Die Motivation zur Gründung entstand durch die eigene Konfrontation mit herausfordernden Lebenssituationen. Als die Gründer:innen daraufhin keine Lösung fanden, welche ihnen half, sich mit den Problemen nicht allein zu fühlen, kam ihnen die Idee für einen neuen Ansatz von Peer Couseling.
Das mittlerweile über 15-köpfige peers.-Team besteht aus engagierten Fachkräften, die kontinuierlich an der Verbesserung und Erweiterung des Angebots arbeiten. Hinzu kommen mittlerweile über 45 qualifizierte Psycholog:innen – Tendenz steigend! Mit ihren unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen tragen sie zur dynamischen Kultur des Startups bei und fördern das professionelle Wachstum. peers. ist ständig auf der Suche nach neuen Talenten, um das Wachstum und den Erfolg des Unternehmens weiter voranzutreiben.
Das Team von peers. will Lücken im Gesundheitssystem schließen, indem es eine zugängliche, professionelle und erschwingliche Form der psychologischen Unterstützung anbietet. Mit einem klaren Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit plant das Unternehmen, seine Position weiter auszubauen und die Grenzen dessen, was mit psychologischer Unterstützung möglich ist, zu verschieben. Zukünftig möchte peers. noch mehr Menschen niederschwellige, professionelle Hilfe bieten.
Welches Feedback erhaltet ihr von euren Teilnehmer:innen?
Teilnehmende sind sehr begeistert von den Vorteilen, die durch die Gruppe entstehen. Sie fühlen sich nicht allein mit ihren Problemen, sondern verstanden und zugehörig. Der Austausch untereinander wird als besonders hilfreich gesehen – sie lernen von- und miteinander.
Wie hat sich eure Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ auf euer Startup ausgewirkt?
Wir konnten dadurch nochmal Bewusstsein und Sensibilität für das so wichtige Thema schaffen, was uns persönlich sehr wichtig ist. Bei peers. hat das natürlich zu einer deutlichen Steigerung der Markenbekanntheit geführt, was sich in Wachstum und neuen Partnerschaften widerspiegelt.
Welche Erfahrungen habt ihr als Gründer:innen mit dem Aachener Startup-Ökosystem gemacht?
Insbesondere in der initialen Gründungsphase war der Support durch das Ideation Programm der RWTH Innovation und durch das Netzwerk u.a. auch aus digitalHUB und Collective Incubator sehr hilfreich.
Was sind eure nächsten Ziele?
Als nächstes stehen bei uns der der Ausbau von Kursen und Plattform, das Gewinnen weiterer Krankenkassen und der Launch unserer App im Fokus.