Am 30. November fand unser Symposium „Verantwortungseigentum als Chance für (Impact-)Startups“, initiiert von der Fokusgruppe Ethik, im digitalHUB statt. Zahlreiche Expert:innen waren als Speaker:innen dabei. Die Veranstaltung bot den Teilnehmer:innen, die vorab größtenteils noch nicht mit dem Begriff „Verantwortungseigentum“ in Berührung gekommen waren, einen guten Einstieg ins Thema.
Im Begrüßungstalk sprach sich Dr. Leila Momen als Mitinitiatorin des Events für Verantwortungseigentum als Alternative zu bisherigen Eigentumsformen aus. Dadurch, dass das Modell den Purpose und nicht den Gewinnmaximierungsdruck ins Zentrum stelle, sei es ein Möglichmacher für nachhaltiges Wirtschaften.
Dr. Sebastian Stindt, der in Köln als Rechtsanwalt Startups zu Verantwortungseigentum berät, erklärte, wie es schon jetzt in einer GmbH mittels der Prinzipen Selbstbestimmung und Vermögensbindung und eines zusätzlichen „Hacks“ (dem Veto-Anteil-Modell) möglich sei, Verantwortungseigentum rechtsverbindlich umzusetzen. Beispiele für Unternehmen in Verantwortungseigentum sind u.a. Patagonia, Ecosia, WILDPLASTIC® und WEtell.Mobilfunk.
Unsere Keynote-Speakerin, die freie Journalistin und Gründerin Dr. Lena Marbacher hat mit dem Wirtschaftsmagazin Neue Narrative ebenfalls das „Experiment Verantwortungseigentum“ gewagt und berichtete von ihren Erfahrungen. Trotz aller Anstrengungen und Risiken (die es in klassischen, gewinnorientierten Unternehmen natürlich auch gibt) würde sie jederzeit wieder in Verantwortungseigentum gründen.
Einen ähnlichen, jedoch im Detail etwas anderen Ansatz hat das Aachener Impact-Startup everwave gewählt. In seinem Best Practice Pitch nahm uns Helge Adomeit mit auf die Gründungs-Reise von everwave. Die Gründer:innen entschieden sich für ein Organisations-Modell aus GmbH und gGmbH und stellten auf diesem Weg auch sicher, dass die Vision des Unternehmens im Vordergrund steht und dass das Geld verdienen nur das Mittel zum Zweck ist und nicht der Zweck an sich.
Jan-Bernd Scherbring, Startup Coach & Consultant im digitalHUB Aachen moderierte den Abend. Er bekräftigte, dass Verantwortungseigentum einer von vielen möglichen Bausteinen sein kann, um unsere Wirtschaft zukunftsfähig auszurichten.
In der abschließenden Fish-Bowl-Discussion stand dann die Frage “Wie viel ist genug?” im Mittelpunkt. Es ging um Gründer:innen-Kompensation und u.a. auch um die Möglichkeit der Zweckbindung eines Unternehmens.
Der Einstieg in das Thema „Verantwortungseigentum“ in Aachen ist also gemacht! Aber wie geht’s jetzt weiter? Wir möchten am Thema dranbleiben! Darum lädt die Fokusgruppe Ethik am 29. Januar 2024 zum Workshop „Ethical Readiness Check“ ein, um die gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich Struktur, Finanzen & Exit-Strategie zu vertiefen.