Startup made in Aachen: bobbie Baustoffhandel 4.0

Die Story

Die traditionelle Baubranche ist alles andere als digital und transparent. Informationen sind schwer zu finden, die Preise intransparent und der Kundenservice kaum existent. Wie es besser, digitaler und effizienter geht, zeigt das Aachener Startup bobbie. Seit seiner Gründung im Jahr 2017 verfolgt das Startup die Vision, den Baustoffhandel zu digitalisieren. bobbie vereint die klassischen Baustoffhandelsleistungen mit allen Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet. Mittlerweile ist bobbie einer der führenden digitalen Händler von Baustoffen in Deutschland und beschäftigt 38 Mitarbeiter:innen an den beiden Standorten in Aachen und München und remote.

bobbie treibt die Digitalisierung des traditionellen Baustoffhandels entscheidend mit voran und konnte schon viele Erfolge verbuchen. Das Startup gehört zu den Top 50 Contech Startups, die Cemex Ventures Anfang dieses Jahres bekannt gegeben hat und ist gemeinsam mit 11 anderen Unternehmen in der Kategorie „Construction Supply Chain“ gelistet. Im Oktober 2021 schloss bobbie seine zweite Finanzierungsrunde mit einem siebenstelligen Investment ab.

bobbie ist seit 2018 Mitglied im digitalHUB Aachen e.V. und hat bereits an verschiedenen Initiativen von DWNRW teilgenommen, unter anderem an dem Event „Meet the Startups“ und am digitalHUB Aachen Incubation Program 20/21.

Das Angebot

bobbie hat eine Baustoff-Datenbank mit allen relevanten Informationen an den Start gebracht, um Baustoffe schnell auffindbar, vergleichbar und digital verkäuflich zu machen. Ihr System automatisiert Schritt für Schritt die Transaktionsschritte von der Kundenanfrage bis zur Lieferung an die Baustelle. Kunden profitieren von einem hohen Maß an Flexibilität, kurzen Kommunikationswegen und einem breiten Produktportfolio von über 500 Herstellern. Bauunternehmen erhalten ein umfangreiches Informationsangebot basierend auf strengen Standards und Preistransparenz. Dabei kalkuliert bobbie Frachtkosten in Echtzeit mit über 17.000 LKW und verzichtet auf intransparente Boni und Sonderkonditionen bei den Herstellern.

Die Kunden

Das Angebot des Startups richtet sich an Hersteller, Profikunden (B2B), Privatkunden (B2C), Architekten und Bauunternehmen im Objektgeschäft. Die Kunden profitieren dabei vor allem von bestmöglichem Kundenservice, einem hohen Maß an Flexibilität und einem breiten Informationsangebot. Die digitalen Prozesse sorgen für geringeren Aufwand auf Herstellerseite sowie höhere Transparenz für alle Beteiligten. Das Startup ist inzwischen als Lieferant verschiedener Großprojekte etabliert und betreute unter anderem ein Projekt der Dresdner Bahn, Südkreuz, wo sie Regenwasserbehandlung / -versickerung, Flächenbeläge, Rohre, Schächte und vieles mehr lieferten.

Projekt der Dresdner Bahn, Südkreuz

Die Gründer

Mit bobbie Deutschland haben Alexander Gran und Tim Kuhlmann einen digitalen Beschaffungsdienstleister für die Baustelle gegründet, den Baustoffhandel 4.0. Als Inspiration für die Namensgebung diente dem Team die beliebte Fernsehserie „Bob der Baumeister“, denn dieser verkörpere alle guten Werte eines Bauarbeiters.

v.l.n.r.: Alexander Gran und Tim Kuhlmann

Das Team

bobbie hat seinen Hauptsitz in München und eine Betriebsstätte in Aachen. Die mittlerweile 40 Mitarbeiter:innen sind jedoch über ganz Deutschland verteilt. Das bobbie-Team setzt sich insbesondere für Fairness, Transparenz, Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit und eine offene Arbeitskultur ein. Um diese Werte weiterzutragen, setzt sich bobbie als Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ein. Darüber hinaus ist bobbie aktives Mitglied von Aachen Building Experts sowie der Fokusgruppe Bau- und Immobilienwirtschaft im digitalHUB Aachen.

Nachgefragt

Welche Rolle spielte der digitalHUB Aachen auf eurem Gründungsweg?
„Der digitalHUB war ein super Anschub. Sowohl das Netzwerk als auch die Möglichkeit, die Infrastruktur der digitalCHURCH zu nutzen, hat uns sehr geholfen. Wir haben Partnerschaften geschlossen und konnten Lieferanten und Kunden in sehr repräsentativen Räumen empfangen. Nicht zu unterschätzen, wenn man in einer konservativen Branche ein Niemand ist.“

Was waren eure Keylearnings auf dem Gründungsweg?
„Unterschätze nicht, wie schwierig es ist, dritten zu erklären, was du vorhast, und was Du tust. Pass auf, wen Du einstellst, am Anfang auf allen Ebenen, später ganz besonders in der Führungsriege. Und wenn es nicht passt, trenne dich lieber wieder schnell.“

Was sind eure nächsten strategischen Schritte?
„Weitere Expansion! Sowohl in Deutschland als auch darüber hinaus.“

Warum ist die Digitalisierung der Baubranche so schwierig?
„Weil so viele Stakeholder – locker über 100 – auf einer Baustelle zusammenkommen, und da immer jemand ist, der nicht digitalisiert werden will. Die muss man aber auch einfangen und mitnehmen, ohne sie zu digitalisieren.“

Alexander Grahn, Co-Founder und Geschäftsführer von bobbie Baustoffhandel 4.0

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